Umzug ins Pflegeheim: Was Angehörige beachten sollten
31.10.2025
Der Umzug ins Pflegeheim ist ein großer Schritt – für die pflegebedürftige Person selbst, aber auch für die Angehörigen. Wenn die Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist und Sie mit der Pflege an Ihre Grenzen stoßen, wird dieser Schritt oft unumgänglich. Aber: Eine gute Planung macht den Übergang ins neue Zuhause deutlich leichter.
Mit unserer umfassenden Checkliste sind Sie gut vorbereitet und vergessen nichts Wichtiges.
Das Wichtigste auf einen Blick (TL;DR)
Frühzeitig die passende Einrichtung suchen und Platz im Pflegeheim reservieren
Antrag auf vollstationäre Pflege bei der Pflegekasse stellen
Wohnung oder Mietvertrag mit Sonderkündigungsrecht kündigen
Wichtige Dokumente zusammenstellen (Personalausweis, Impfpass, Brillenpass, Allergiepass)
Ummeldung beim Einwohnermeldeamt nicht vergessen
Zuschuss der Pflegeversicherung beantragen (mindestens drei Angebote einholen)
Persönliche Gegenstände für den Umzug in die Pflegeeinrichtung auswählen
Wohnungsauflösung organisatorisch planen
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Umzug ins Pflegeheim?
Die Entscheidung für einen Umzug in ein Pflegeheim fällt selten leicht. Oft sind es mehrere Faktoren, die zusammenkommen:
Die Pflege zu Hause ist nicht mehr möglich
Der ambulante Pflegedienst reicht nicht mehr aus
Bei Demenz wird eine 24-Stunden-Betreuung notwendig
Nach einem Sturz oder Krankenhausaufenthalt
Der Ehepartner kann die Pflege nicht mehr leisten
Laut Statistischem Bundesamt waren Ende 2021 etwa 790.000 Menschen in Deutschland in vollstationärer Pflege. Die Pflegebedürftigkeit nimmt meist schleichend zu, bis die Angehörigen mit der Pflege an ihre Grenzen stoßen.
Schritt 1: Die passende Pflegeeinrichtung finden
Was Sie bei der Auswahl beachten sollten:
Lage und Erreichbarkeit: Ist das Pflegeheim für Angehörige gut erreichbar? Regelmäßige Besuche sind wichtig für das Wohlbefinden.
Pflegepersonal und Betreuung: Wie ist der Personalschlüssel? Welche Qualifikationen hat das Pflegepersonal?
Ausstattung der Zimmer: Gibt es Einzelzimmer? Können persönliche Gegenstände mitgebracht werden?
Bedürfnisse des Pflegebedürftigen: Werden spezielle Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigt? Gibt es Angebote für Menschen mit Demenz?
Kosten und Leistungen: Was kostet ein Platz? Welche Leistungen sind inklusive?
Besuchen Sie mehrere Pflegeeinrichtungen persönlich. Viele Heime bieten Probewohnen an – nutzen Sie diese Möglichkeit.
Schritt 2: Antrag auf Feststellung von Pflegebedürftigkeit
Falls noch kein Pflegegrad vorliegt, müssen Sie diesen bei der Pflegekasse beantragen. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) begutachtet dann die Pflegebedürftigkeit.
Bei bestehendem Pflegegrad stellen Sie den Antrag auf vollstationäre Pflege bei der Pflegekasse. Die Bearbeitung dauert meist 2-4 Wochen. Wichtig: Der Antrag sollte vor dem Umzug ins Pflegeheim gestellt werden.
Schritt 3: Finanzierung klären – Wer zahlt was?
Die Heimkosten setzen sich zusammen aus:
Pflegekosten (übernimmt teilweise die Pflegeversicherung)
Unterkunft und Verpflegung (Eigenanteil)
Investitionskosten (Eigenanteil)
Ausbildungsumlage
Die Pflegeversicherung zahlt je nach Pflegegrad einen festen Betrag:
Pflegegrad 2: 770 Euro
Pflegegrad 3: 1.262 Euro
Pflegegrad 4: 1.775 Euro
Pflegegrad 5: 2.005 Euro
Stand: 2024, Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
Der Eigenanteil liegt durchschnittlich bei 2.400 Euro monatlich. Reicht das eigene Einkommen nicht aus, können Sie Hilfe zur Pflege beim Sozialamt stellen. Das Sozialamt prüft dann die Finanzierungsmöglichkeiten.
Schritt 4: Wohnung kündigen – Sonderkündigungsrecht nutzen
Beim Umzug ins Pflegeheim haben Sie als Vermieter ein Sonderkündigungsrecht. Die Kündigungsfrist beträgt dann nur einen Monat zum Monatsende. Folgende Unterlagen brauchen Sie:
Schriftliche Kündigung mit Verweis auf § 573a BGB
Nachweis über den Heimplatz
Bescheinigung der Pflegeeinrichtung
Wichtig: Auch Strom, Gas, Telefon, Internet und andere Abonnements kündigen.
Unsere detaillierte Checkliste für den Umzug ins Pflegeheim
2-3 Monate vor dem Umzug ins Pflegeheim:
✓ Pflegeheim auswählen und Platz reservieren
✓ Antrag bei der Pflegekasse stellen
✓ Klärung der Finanzierung (eventuell Hilfe zur Pflege beim Sozialamt beantragen)
✓ Umzugsunternehmen und Entrümpelungsfirma beauftragen
✓ Mindestens drei Angebote für den Zuschuss der Pflegekasse einholen
✓ Mit Wohnungsauflösung beginnen
4-6 Wochen vorher:
✓ Wohnung/Haus kündigen (Sonderkündigungsrecht nutzen)
✓ Versicherungen prüfen – welche Versicherungen Sie im Pflegeheim noch brauchen
✓ Daueraufträge und Lastschriften prüfen
✓ Neue Adresse bei Banken und Versicherungen hinterlegen
✓ Nachsendeauftrag bei der Post einrichten
2 Wochen vor dem Umzug:
✓ Wichtige Dokumente zusammenstellen, z. B. Ausweisdokumente, Urkunden usw.
✓ Persönliche Gegenstände auswählen und packen
✓ Hausstand auflösen oder einlagern, ggf. Hilfe bei Haushaltsauflösung beanspruchen
✓ Ummeldung beim Einwohnermeldeamt vorbereiten
Nach dem Umzug:
✓ Ummeldung beim Einwohnermeldeamt (innerhalb von 2 Wochen)
✓ Neue Anschrift beim Finanzamt melden
✓ Krankenkasse über Umzug informieren
✓ Rente und Pflegegeld auf neues Konto umleiten
✓ Regelmäßige Besuche einplanen
Welche persönlichen Gegenstände ins Pflegeheim mitnehmen?
Die meisten Pflegeheime erlauben persönliche Möbel und Gegenstände. Diese Dinge sollten mit:
Möbel: Lieblingssessel, kleine Kommode, eigenes Bett (nach Absprache) Erinnerungsstücke: Fotos, Fotoalben, kleine Deko-Gegenstände
Kleidung: Ausreichend Wechselkleidung, beschriftet mit Namen
Hilfsmittel: Brille, Hörgerät, Gehhilfe, Rollator
Unterhaltung: Radio, Fernseher, Bücher, Handarbeiten
Stellen Sie sicher, dass alle Gegenstände mit dem Namen beschriftet sind.
Alternative zum Pflegeheim: Umzug ins Betreute Wohnen
Nicht immer ist eine vollstationäre Pflege notwendig oder gewünscht. Das Betreute Wohnen kann eine gute Alternative sein, wenn:
Der Pflegegrad noch niedrig ist (1-3)
Noch viel Selbstständigkeit vorhanden ist und nur punktuelle Unterstützung benötigt wird
Ein ambulanter Pflegedienst ausreicht
Beim Betreuten Wohnen leben Sie in einer eigenen, barrierefreien Wohnung und können bei Bedarf Serviceleistungen dazubuchen.

Auch beim Umzug ins betreute Wohnen kann Unterstützung hilfreich sein
Kosten für den Umzug ins Pflegeheim – Wer zahlt was?
Zuschuss der Pflegeversicherung
Bei einem Umzug ins Pflegeheim zahlt die Pflegekasse einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Voraussetzung:
Vorhandener Pflegegrad
Der Umzug verbessert die Pflegesituation
Antrag VOR dem Umzug stellen
Mindestens drei Angebote einreichen
Das übernimmt die Pflegekasse:
Umzugskosten (Transport, Umzugsunternehmen)
Entrümpelung und Entsorgung, ggf. durch ein Entrümpelungsunternehmen
Renovierung der alten Wohnung (wenn nötig)
Doppelte Miete für bis zu 3 Monate
Antrag auf Übernahme der Kosten
Den Antrag stellen Sie formlos bei der Pflegekasse. Fügen Sie bei:
Begründung für den Umzug
Drei Kostenvoranschläge
Nachweis über den Heimplatz
Aufstellung aller anfallenden Kosten
Weitere praktische Tipps für einen reibungslosen Heimumzug
Gut geplant ist halb umgezogen:
Früh anfangen: Beginnen Sie mindestens 3 Monate vorher mit der Planung
Listen führen: Die Checkliste hilft, nichts zu vergessen
Hilfe annehmen: Freunde und Familie einbeziehen
Profis beauftragen: Ein Umzugsunternehmen mit Erfahrung in Seniorenumzügen
Wie wir von Rümpel 0711 Sie unterstützen können
Der Umzug ins Pflegeheim bedeutet oft auch eine Haushaltsauflösung. Nicht alle Möbel und Gegenstände können mitgenommen werden. Hier kommen wir ins Spiel:
Unsere Leistungen als erfahrenes Umzugsunternehmen für Stuttgart und Umgebung bei Seniorenumzügen:
Behutsamer Umgang mit Erinnerungsstücken
Professionelle Entrümpelung der Wohnung
Transport der ausgewählten Möbel ins Pflegeheim
Besenreine Übergabe an den Vermieter
Wertanrechnung für gut erhaltene Gegenstände
Hilfe bei der Beantragung des Zuschusses
Wir wissen, wie emotional belastend diese Situation ist.
Unser Team arbeitet respektvoll, einfühlsam und diskret. Die Zusammenarbeit mit Pflegeheimen in Stuttgart und Umgebung gehört zu unserem Alltag.
Fazit: Mit guter Planung gelingt der Umzug ins Pflegeheim
Ein Umzug ins Pflegeheim ist eine große Veränderung, aber mit der richtigen Vorbereitung meistern Sie diese Herausforderung. Nutzen Sie unsere Checkliste, beginnen Sie rechtzeitig mit der Planung und holen Sie sich professionelle Unterstützung.
Denken Sie daran: Es ist keine Schwäche, Hilfe anzunehmen – weder bei der Pflege noch beim Umzug. Die vollstationäre Pflege ermöglicht oft ein würdevolles Leben mit professioneller Betreuung und sozialen Kontakten.
Sie planen einen Umzug ins Pflegeheim und brauchen Unterstützung bei der Wohnungsauflösung? Wir erstellen Ihnen gerne ein Angebot für die Pflegekasse und kümmern uns um alles Weitere.





